Mai 2008 - Neustart

Es ist wieder soweit. Die Arbeit hat uns seit einem Monat wieder.

So einschneidend ist die Veränderung in unserem neuen alten Leben aber nicht. Am erstaunlichsten ist für uns, dass sich dort in dem Jahr quasi nichts verändert hat. Auch die neuen Computer laufen weiterhin äusserst widerwillig und die neue Software ist auch nicht jedermanns Freund.

Also alles beim Alten.

Aber wir scheinen ein wenig verändert.

Habe ich am Anfang noch hilflos versucht, gute Laune zu versprühen, macht sich in mir ein wenig Frustration breit.

Wir waren jetzt ein Jahr unterwegs und haben überwiegend Menschen getroffen, die ihr Leben in die Hand genommen und sich einen Wunsch erfüllt hatten, die unbeirrt einem Ziel zugestrebt sind.

Egal wo wir jetzt hinkommen, hat man den Eindruck, dass ein großer Teil der Leute schon mit dem Leben abgeschlossen hat. Da wird gemeckert, die Mundwinkel hängen auf Höhe der Knie und wenn man fragt, was für Ziele die Leute noch haben, schauen sie einen an, als hätte man sie nicht mehr alle.

So sind wir jetzt auf der Suche unsere Nische zu finden. Denn in diesen Strudel der Perspektivlosigkeit wollen wir nicht eingesaugt werden.

Und die Zeichen stehen gut.

Erstmal mussten wir uns standesgemäß an Hamburg annähern. Und wo sollte man das besser können, als beim Heimspiel des FC. St.Pauli

Oder dem grandiosen Hafengeburtstag...

Und dann erlebten wir am 19. Mai einen unbeschreiblichen Tag, der uns den Glauben an das Gute im Hamburger wiedergab.

Wir fuhren mit dem Fanzug des FC St.Pauli zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Mainz, um Kloppo (Trainer von Mainz) zu verabschieden.

Morgens um zwei ging es los und wir bestiegen mit gemischten Gefühlen den Fanzug. Aber nach einer halben Stunde ließ uns die gute Laune bis zum Wiedereintreffen in Hamburg um ein Uhr morgens des nächsten Tages nicht mehr los.

Am ganzen Tag habe ich nicht ein böses Wort gehört und alle Mitreisenden waren unglaublich gut drauf.

Im Partywagen war nonstop gute Stimmung

Und es wurde getanzt, was das Zeug hielt.

Im Stadion gab’s zwar ne 1:5 Klatsche, aber alle waren so gut gelaunt, dass das auch kaum jemand störte.

Schliesslich ging es für den FC nur um die goldene Ananas.

Im Partywagen auf der Rückfahrt wurde sich wieder verausgabt und in Münster musste der Zug einen außerplanmäßigen Zwischenhalt einlegen, weil das Bier alle war.

Der Fanladen hat das alles großartig organisiert. Die Ordner im Zug waren einfach super, immer freundlich und hilfsbereit. Die Bar war gut bestückt und neben dem Partywaggon, gab es auch noch Pokerabteile und einen Nichtraucher- und Ruhewaggon. Alles in allem eine runde Sache und die Stimmung erinnerte uns sehr an Neuseeland. Freundliche Menschen, die miteinander Spaß haben.

So kann das weitergehen.