Oktober 2003
Technik, die begeistert:

Parallel widmeten wir uns der elektrischen Anlage. Ich hatte bis dahin meine Augen gegenüber der Elektrik fest verschlossen. Als ich kurz blinzelte, erblickte ich ein selbst für den Laien offensichtliches Elend. Daher wurden die Ärmel hochgekrempelt und alles, was nur entfernt nach Kabel aussah, wurde ohne Rücksicht auf Verluste entsorgt. Mein Vater, dem nach eigenen Aussagen schon beim Anblick eines schaukelnden Wasserglases komisch im Magen wird, der also mit Segeln und Booten gar nichts am Hut hat, ließ sich breitschlagen, die Elektrik neu zu verlegen. Als Amateurfunker und langjähriger Ausbilder für Fernmeldetechniker legte er eine Arbeit hin, die keine Wünsche offen lässt: übersichtlich, sicher und zuverlässig. Auch hier brauchte man das Rad nicht neu zu erfinden. In der Palstek waren ausgezeichnete Tipps und Sicherheitsratschläge, die leicht umzusetzen waren.

Ein Nebeneffekt seiner Arbeit ist der hervorragende UKW-Empfang. Achselzuckend kommentiert er die unglaubliche Reichweite wie folgt: „Wenn Du RG 58 als Antennenkabel verwendest, brauchst Du Dich nicht wundern, dass Du keinen Empfang hast. Da kannst Du die Antenne gleich weglassen.“

Im Laufe der Zeit lebte sich mein Vater richtig an Bord ein. Ihm gefiel das Arbeiten und die Pausen mit Thorsten, der im Juli sein Stahlschiff nach Harburg auf’s Trockene legte.